Die größte Ozonanlage zum Entfernen von Mikroschadstoffen

Die größte Ozonanlage zum Entfernen von Mikroschadstoffen

Xylem hat den Auftrag erhalten, das Werdhölzli Klärwerk in Zürich mit moderner Aufbereitungstechnologie aufzurüsten. Durch die Modernisierung wird das Klärwerk zur weltweit größten Ozonanlage zum Entfernen von Mikroschadstoffen.

Das Werdhölzli Klärwerk, das 434 000 Menschen versorgt, ist bereits das größte Klärwerk der Schweiz. Xylems Ozontechnologie wird es dem Klärwerk ermöglichen, den neuen Bestimmungen zur Entfernung von Mikroschadstoffen gerecht zu werden, die seit Kurzem in der Schweiz gelten.

Als Teil eines $51,17 Millionen teuren Modernisierungsprojekts wird Xylem acht Wedeco SMOevo Ozonsysteme an das Klärwerk liefern. Nach der Inbetriebnahme wird das Klärwerk in der Lage sein, 153 kg Ozon pro Stunde zu erzeugen, um einen Durchsatz von 6 500 Litern pro Sekunde zu behandeln, wodurch es weltweit zur größten Ozonanlage zur Entfernung von Mikroschadstoffen wird.

Die Schwierigkeit beim Beseitigen von Mikroschadstoffen

Die zunehmenden Bedenken in Bezug auf Mikroschadstoffe haben dazu geführt, dass immer mehr Länder über effizientere Klärmethoden nachdenken. Mikroschadstoffe sind Verunreinigungen, die von herkömmlichen Produkten wie Industriechemikalien, Arzneimitteln, Körperpflegeprodukten, Pestiziden und Hormonen abgegeben werden. Das Problem ist, dass sie mit herkömmlichen Abwasseraufbereitungstechnologien nicht entfernt werden können.

„Das Entfernen von Mikroschadstoffen aus dem Abwasser ist eine Herausforderung, der sich immer mehr Klärwerke stellen müssen“, erklärt Florian Milz, Key Account Manager bei Xylem. „Während herkömmliche Aufbereitungsprozesse sie nicht vollständig entfernen können, hat sich gezeigt, dass die Ozonoxidation eine der effizientesten Methoden ist, diese Verunreinigungen zu reduzieren. Schadstoffe, Farbstoffe, Gerüche und Mikroorganismen werden zerstört, ohne dass schädliche, chlorhaltige Abfallprodukte oder nennenswerte Rückstände entstehen.“

Strengere Bestimmungen bei der Entfernung von Mikroschadstoffen

Die EU hat eine Liste von prioritären Stoffen veröffentlicht, die eine Bedrohung der Grund- und Oberflächengewässer darstellen. Um den von der EU verabschiedeten Umweltbestimmungen zu entsprechen, müssen die Mitgliedsstaaten das Vorkommen dieser aufgelisteten Stoffe regelmäßig kontrollieren und überwachen*.

In der Schweiz ist derzeit ein 20-jähriger Prozess zur Modernisierung von Kläranlagen im Gang, um Schadstoffe entfernen zu können, die bislang trotz Klärung im aufbereiteten Wasser verbleiben und in umliegende Flüsse und Seen abgegeben werden. Als Teil dieses Plans trat am 1. Januar 2016 ein neues Gesetz in Kraft, demzufolge Kläranlagen eine weitere Behandlungsstufe zur Entfernung von Mikroschadstoffen implementieren müssen.

Eine zuverlässige, wirtschaftliche Lösung

Peter Wiederkehr, leitender Geschäftsführer (COO) bei Entsorgung + Recycling Zürich erklärt, „Kläranlagen, die 5 000 Personen oder mehr versorgen, müssen jetzt mit einer neuen Behandlungsstufe aufgerüstet werden, die sicherstellt, dass bis zu 80 % der Mikroschadstoffe entfernt werden. Umfassende Forschung hat bestätigt, dass Ozon für diese Behandlungsstufe die am besten geeignete Technologie ist**. Die Wedeco SMOevo Ozonsysteme von Xylem ermöglichen es uns, den neuen Aufbereitungsbestimmungen mit einer zuverlässigen, umweltfreundlichen und wirtschaftlichen Lösung gerecht zu werden.“

Xylem ist zudem für die Installation des Systems vor Ort und die Schulung der Mitarbeiter während der Inbetriebnahme der modernisierten Anlage zuständig. Mit der Aufrüstung des Werdhölzli Klärwerks wurde 2016 begonnen und es wird erwartet, dass die Anlage 2018 in Betrieb genommen werden kann.

„Wir freuen uns, dieses ehrgeizige Projekt in Zusammenarbeit mit der Carl Heusser AG, Xylems offiziellem Vertriebshändler für die Schweiz, unterstützen zu dürfen“, erklärt Florian Milz von Xylem. „Unsere Systeme vereinen maximale Flexibilität und Zuverlässigkeit.

*Richtlinie 2000/60/EC, Wasserrahmenrichtlinie, und Richtlinie 2013/39/EU

**www.bafu.ch/publikationen/publikation/01661/index.html?lang=de

von Chad Henderson