Als Pharmahersteller unterliegt Istituto De Angeli strengen Richtlinien im Hinblick auf die Qualität des Abwassers, das vom Unternehmen zurück in die Umwelt einleitet wird. Eine Lösung mit Membran-Bioreaktoren von Xylem ermöglicht es der Anlage, die Effizienz und die Kapazität bei der Abwasserbehandlung zu erhöhen und gleichzeitig den Energieverbrauch um 20 Prozent zu senken.
Das im italienischen Regello in der Nähe von Florenz gelegene Istituto De Angeli produziert 90 Millionen pharmazeutische Produkte pro Jahr einschließlich Sirup, Mundwasser, Sprays, Kapseln und Tabletten. Ungefähr 70 Prozent der Produktion des Unternehmens werden in 70 Länder auf der ganzen Welt an bekannte Marken exportiert.
Investitionen in moderne Industrieautomationssysteme ermöglichen dem Werk die effiziente Handhabung aller Prozessabläufe. Abgesehen vom Maximieren der Produktivität muss die Anlage zudem auch den strengen Umweltbestimmungen gerecht werden. Da das Abwasser der Anlage in einen in der Nähe gelegenen Fluss eingeleitet wird, ist dessen gründliche Klärung von größter Bedeutung.
Suche nach einer effizienteren Lösung
Seit einigen Jahren erfüllt das Werk mit der Installation eines Membran-Bioreaktors (MBR) aus keramischem Material die strengen Umweltbestimmungen. Dank dieser Technologie, die jedoch mit sehr hohen Betriebskosten verbunden ist, wird der Pharmahersteller den immer strengeren, gesetzlich vorgeschriebenen Grenzwerten für das Ableiten von Abwasser gerecht. Außerdem ist das MBR-System relativ wartungsintensiv, wodurch Kosten für sowohl Ersatzteile als auch Arbeitsstunden anfallen. Daher entschied sich das Istituto De Angeli, nach einer effizienteren, zuverlässigeren Lösung zu suchen.
Xylem, das das Istituto De Angeli bereits seit mehreren Jahren mit Flygt Pumpen beliefert, wurde gebeten, den Hersteller bei der Entwicklung und Kalibrierung eines neuen MBR-Systems zu unterstützen. Durch den Einsatz von GE-Membranen liefert die Xylem MBR-Lösung im Vergleich zu konventionellen Belebungsanlagen eine bessere Abwasserqualität bei gleichzeitig geringeren Lebenszykluskosten. Bei der GE-Membrantechnologie kann auf ein Nachklärbecken und eine dritte Reinigungsstufe verzichtet werden. Dies steigert die Leistung bei gleichzeitig geringerem Platzbedarf.
Die Membranen reduzieren zudem die Menge gelöster Verunreinigungen und Bakterien. Das Polymer, aus dem die Membranen gefertigt sind, ermöglicht das Entfernen von Verunreinigungen, die größer als 0,035 µm sind. Gleichzeitig verfügen die Ultrafiltrationsmembranen über eine hohe Permeabilität, mit deren Hilfe sie auch bei begrenzter Filtrationsfläche einen hohen Wasserdurchsatz klären können.
Entwicklung des neuen MBR-Systems
Nach dem Testen der neuen Membranen begann das Istituto De Angeli mit dem Bau eines neuen MBR-Systems. Hierbei ging es darum, das neue System parallel zu dem konventionellen MBR-System zum Klären eines Teils des Abwassers zu nutzen. Das neue System ist in der Lage, 13 m3Abwasser pro Stunde zu klären, kann aber auch Spitzen von bis zu 18 m3pro Stunde handhaben.
Xylem Techniker waren für die Planung und den reibungslosen Betrieb des neuen MBR-Systems verantwortlich. Die Techniker stellten vor allem sicher, dass der Selbstreinigungsprozess der Membranen einwandfrei funktioniert. Die Qualität des ankommenden Schlamms muss an die Luftblasen und den Druck angepasst werden, damit sich keine Ablagerungen an den Membranen festsetzen.
20 Prozent Energieeinsparungen
Nach der Inbetriebnahme des neuen MBR-Systems war Istituto De Angeli mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
„In den ersten Monaten nach der Inbetriebnahme konnten wir im Vergleich zu dem konventionellen MBR-System eine Energieersparnis von 20 Prozent verzeichnen“, erklärt Francesco Bellini, Utilities Supervisor bei Istituto De Angeli. „Außerdem hat unser Abwasser nun eine hervorragende Qualität, und wir gehen davon aus, dass die Membranen mindestens 13 Jahre halten. Es ist unser Ziel, den Kreislauf noch weiter zu optimieren, um den Energieverbrauch noch mehr zu senken.“