Der Wasserversorger einer texanischen Kleinstadt verbessert mit innovativer Technik seine Energieeffizienz.
LUMBERTON (Texas) sieht eigentlich aus wie jede andere amerikanische Kleinstadt – mit einem Wasserturm, auf dem der Name der Stadt zu lesen ist, und einem Football-Platz. Was Lumberton jedoch von anderen unter- scheidet, ist nicht so ohne weiteres erkennbar. Dank Flygt Pumpen und sonstigen Verbesserungen ist es dem städtischen Wasserversorger und Abwasserentsorger MUD gelungen, seine Energieeffizienz seit 2003 um über 30 Prozent zu steigern.
„Wir haben heute mehr Pumpstationen und eine um 38 Prozent höhere kW-Leistung – und dennoch ist unser Energieverbrauch um 34 Prozent gesunken“, erklärt Betriebsleiter Robb Starr. Etwas mehr als die Hälfte der 24.000 Kunden von MUD leben in ländlichen Gebieten. Das Einzugsgebiet beträgt 164 Quadratkilometer mit insgesamt 524 Ki- lometern Rohrleitungen unterschiedlicher Durchmesser und etwa 60 Zwischenpumpwerken. Die Bevölkerung ist in der Zeit um rund sechs Prozent pro Jahr gewachsen.
„Nachhaltige Effizienz zahlt sich aus“, sagt Stefan Abelin, Marketingleiter für Großpumpen und Anwendungen bei Xylem, und meint damit, dass eine selbstreinigende Hydraulik für die langfristige Erhaltung der Pumpenleistung von entscheidender Bedeutung ist. „Die meisten Wasserversorger ergreifen solche Maßnahmen nicht. Sie gehen einfach davon aus, dass die Leistung den Leistungskurven entspricht, aber die basieren auf sauberem Wasser.“
Als MUD 2001 eine Untersuchung durchführte, traten gleich mehrere Probleme zutage. Die zehn bis 15 Jahre alten Pumpen des Systems waren ineffizient und unzuverlässig und machten eine Fehlersuche nahezu un- möglich. Diese Kombination führte zunehmend zu Ausfällen und Kundenbeschwerden, was mit hohen Kosten verbunden war.
MUD beschloss, seine Ausrüstung zu standardisieren und sowohl die technische Ausstattung als auch die Kontrollverfahren zu verbessern. Mit Unterstützung des in Houston ansässigen Händlers Hahn Equipment installierte man eine Reihe von Flygt N-Pumpen. Die Folge: Die Reparaturkosten bei Elektromotoren gingen drastisch zurück, weil die Pumpen nicht mehr heiß laufen, keine Stromdifferenzen aufweisen und praktisch nicht mehr verstopfen. „Die Pumpen sind wirklich gut“, freut sich Starr. „Wir haben bisher noch keine besseren entdeckt.“
Weitere Modernisierungsmaßnahmen umfassten den Einbau von Niveaumessumformern, Prüfventilen und Entlüftungsventilen. Diese Ventile steigern den Wirkungsgrad der Pumpe, indem sie dafür sorgen, dass Wasser nur einmal gefördert wird und sich keine Luft in den Leitungen staut. Was die Messumformer betrifft, hat sich die Verwendung des Füllstands als Kontrollparameter als sehr nützlich erwiesen – in Verbindung mit dem Pump-Hour-Sharing-Konzept.
Bei diesem Konzept kommt immer die Pumpe als nächstes zum Einsatz, die die geringste Anzahl von Betriebsstunden hat. Die Zahl der Starts, die eine Pumpe hat, zeigt also, wie effizient sie arbeitet. Wenn zum Beispiel von zwei Pumpen in einer Pumpstation die eine nur halb so viele Starts hat wie die andere, fördert sie folglich nur halb so viel Wasser und ist wesentlich ineffizienter. Starr verfolgt diese Startdaten und stellt sie den Stromverbrauchsdaten gegenüber, um so Probleme frühzeitig aufzudecken. Die entsprechenden Instandsetzungsmaßnahmen können dann zu einem passenden Zeitpunkt durchgeführt werden und nicht als Reaktion auf akute Fehler.
Die Verantwortlichen von MUD sind davon überzeugt, dass sich vorbeugende Wartung und vorausschauende Fehlersuche auszahlen. „Wir hoffen, dass Sie in 20 Jahren wiederkommen und immer noch dieselben Flygt Pumpen bei uns im Einsatz sehen, weil wir sie sorgfältig instandgehalten haben“, kommentiert MUD-Leiter Roger Fussell.