Xylem-Werk recycelt ihr Prozesswasser

Xylem-Werk recycelt ihr Prozesswasser

Das Xylem-Werk in Emmaboda hat eine neue Kläranlage, deren Wasseraufbereitungstechnologie eine kontinuierliche Versorgung mit sicherem Wasser ermöglicht.

Das Xylem-Werk in Emmaboda ist die größte Abwasserpumpenfabrik der Welt, in der 1.200 Mitarbeiter jährlich rund 170.000 Pumpen herstellen. Die werkseigene Kläranlage, die 2022 eingeweiht wurde, kann pro Jahr 20 Millionen Liter Wasser aufbereiten. Das aufbereitete Wasser wird in Pumpentestbecken, zur Kühlung in der Gießerei und zum Verdünnen von Schneidflüssigkeiten bei Bearbeitungsprozessen verwendet.

Ausschlaggebend für die Initiative waren die seit Jahren alarmierend niedrigen Wasserstände in Südschweden, die sich aufgrund des Klimawandels voraussichtlich noch weiter verschlechtern werden. Mit der neuen Aufbereitungsanlage stellt Xylem sicher, dass es – unabhängig von äußeren Faktoren – nicht zu Engpässen bei der Wasserversorgung kommt.

„Nach der Dürre im Jahr 2018 war unser Werk in Emmaboda drei Tage davon entfernt, die Produktion einstellen zu müssen, da die Gemeinde verständlicherweise Wasser für die unmittelbaren Bedürfnisse der Bevölkerung priorisieren musste“, erzählt Roger Sandström, Senior Director, Pumps & Circulators, Europe. „Wir können davon ausgehen, dass die Region aufgrund des Klimawandels auch in Zukunft mit rückläufigen Regenwassermengen rechnen muss. Daher freuen wir uns, die Aufbereitungsanlage Emmaboda in Betrieb zu nehmen, die unseren Bedarf an regionaler Wasserversorgung erheblich reduzieren wird.“ 

Eine einzigartige Lösung zur Wasseraufbereitung, die Xylem-Technologien kombiniert

Das Prozess- und Regenwasser wird in der von Xylem entwickelten und gelieferten Kläranlage gesammelt, aufbereitet, geklärt und wiederverwendet. Die Anlage zeigt, wie Unternehmen mit Xylems Wasseraufbereitungstechnologien hervorragende Wasserqualität und eine kontinuierliche Wasserversorgung erreichen können, und zwar zu geringen Kosten und ohne umfangreiche Schulungen. Die Lösung nutzt die natürliche Umgebung und kombiniert mehr als 20 Xylem-Technologien in einem kompakten System.

Wenn gebrauchtes Prozesswasser das Werk verlässt, wird es zunächst durch einen Schlammtank geleitet, um schwere Partikel zu entfernen. Anschließend wird es zusammen mit dem Regenwasser in nahegelegenen Teichen auf dem Gelände gesammelt. Während das Wasser in den Teichen steht, findet ein natürlicher Setzungsprozess statt und es wird mit Hilfe von angebauten Kräutern und Pflanzen biologisch gereinigt. Von den Teichen wird das Wasser mit intelligenten, energieeffizienten Flygt Concertor-Pumpen zur Kläranlage gepumpt. 

In der Anlage durchläuft das Wasser fünf Aufbereitungsstufen – Oxidation, Flockung, Klärung, Sandfiltration und UV-Desinfektion. Das Wasser, das der Anlage zugeführt wird, wird analysiert, um die richtige Chemikaliendosierung für die ersten beiden Stufen festzulegen. In der Klärstufe wird ein Leopold Texler Lamellenklärer eingesetzt, der eine große Absetzfläche auf kleinem Raum bietet und 98 % der Verunreinigungen entfernt. Das geklärte Wasser durchläuft dann ein Sandbett, um feine Partikel und Verunreinigungen herauszufiltern und Farbe zu entfernen. Als letztes sorgt ein Wedeco Spektron UV-Desinfektionssystem für eine mikrobakterielle Barriere, die mehr als 99,99 % aller Krankheitserreger in nur einem Bruchteil einer Sekunde entfernt. 

Nach der Aufbereitung wird das Wasser in einem Reinwasserbehälter gelagert, von wo aus es selbst in Zeiten der Wasserknappheit über Lowara drehzahlgeregelte Drucksteigerungsanlagen je nach Wasserbedarf an das Werk geliefert wird. Der Aufbereitungsprozess läuft automatisch ab, während WTW-Wasseranalysegeräte, intelligente Gerätesteuerungen und ein SCADA-System von Xylem zusammenarbeiten, um Echtzeit-Fernüberwachung und Warnmeldungen zu ermöglichen.

Mit Wasseraufbereitung eine sichere Zukunft schaffen

„Wasseraufbereitungstechnologien haben das Potenzial, nachhaltigere Wasserressourcen für uns alle zu schaffen“, sagt Roger Sandström. „Mit dieser Wasseraufbereitungsanlage wollen wir nicht nur unsere eigene Wasserbilanz verbessern, sondern auch andere dazu inspirieren, sich uns anzuschließen und zu einer wassersicheren Zukunft beizutragen. Wir heißen Besucher willkommen, sich unsere Technologie anzusehen und unsere Anlage in Aktion zu erleben.“

Die Anlage von Xylem in Emmaboda bietet auch Vorteile für die Gemeinde. So hat Xylem die Anlage so konzipiert, dass Feuerwehrfahrzeuge ihre Tanks in der Xylem-Wasseraufbereitungsanlage und nicht in der kommunalen Anlage auffüllen können. Die Anlage kann auch genutzt werden, um Besucher über die Wasseraufbereitung und die Auswirkungen unterschiedlicher Chemikaliendosierungen auf das Wasser aufzuklären.

In Anbetracht der überwältigenden Belastung der Wasservorräte durch die wachsende Bevölkerung und den Klimawandel sind verstärkte Anstrengungen von Unternehmen und Regierungen erforderlich, um die Wasserknappheit zu lindern. Durch fortschrittliche Produkte und Technologien hat Xylem seinen Kunden seit 2019 die Wiederverwendung von über 7 Milliarden Kubikmetern Wasser ermöglicht.