Als Systemingenieur bei Xylem hilft Jamie Mills, komplexe Pumpenapplikationsprobleme zu lösen. Er ist in Nottingham, GB, stationiert und führend, wenn es darum geht, die Wasserindustrie für den Einsatz digitaler Verfahren zu gewinnen. Erfahren Sie, wie er Kunden dabei unterstützt, mit weniger Ressourcen mehr zu erreichen sowie über seinen Einsatz bei der Implementierung von 3D-Zeichenprogrammen bei Xylem.
Wie sieht ein typischer Arbeitstag aus?
Ich arbeite täglich mit komplexen Pumpenapplikationsproblemen wie z. B. Energieanalysen, langen, nicht gerade verlaufenden Hauptsammlern, variierenden, statischen Druckleistungen oder Mehrpumpenbetrieb. Es ist meine Aufgabe, sicherzustellen, dass die Pumpen für ihren Einsatzzweck ausgelegt sind und die erforderlichen Durchsätze liefern. Ich arbeite gerne mit komplexen Analyseverfahren, die zur Lösung dieser Probleme erforderlich sind. Es kommt nicht selten vor, dass ich in meine eigene Welt abtauche. Nur ich und das Problem – eine Lösung finden und sich hinterher ein Bier gönnen, das gefällt mir.
Abgesehen davon arbeite ich auch viel mit Digitaltechnik wie z. B. DFM und BIM. Derzeit leite ich die BIM4Water Standardbibliotheken-Gruppe, die die britische Wasserindustrie auf unserem Weg hin zu einer digitalen Arbeitsweise unterstützt. Ich bin durch all diese Aktivitäten mehr als ausgelastet, aber es macht Spaß, mit intelligenten Technologien wie LASER-Scannern, 3D-Druckern und VR zu spielen. Wahrhaft goldene Zeiten für einen Maschinenbauer!
Vor welche Herausforderungen werden Ihre Kunden gestellt?
Mehr für weniger! Es scheint, dass Ingenieure in sämtlichen Fachgebieten effizientere, kostengünstige Lösungen in kürzerer Zeit mit weniger Ressourcen entwickeln sollen. Besonders deutlich wird dies im öffentlichen Sektor, bei dem die steigende Bevölkerungszahl höhere Anforderungen an Klärwerke und Pumpen in Abwassernetzen stellt. Wir müssen größere Maschinen in engeren Pumpensümpfen unterbringen, ohne deren hydraulische Leistung zu beeinträchtigen.
Diese Probleme können nur gemeinsam gelöst werden, und ich greife auf den Reichtum an Erfahrung und Knowhow zurück, den es innerhalb von Xylem gibt. Ich bin ständig in Kontakt mit meinen Kollegen, um deren Erfahrungen aus ähnlichen Fällen zu nutzen: was hat das letzte Mal funktioniert, wie werden wir den Anforderungen unserer Kunden gerecht, und was haben wir in den letzten Jahren in Großbritannien und global gemacht?
Was sind Ihrer Ansicht nach die größten Herausforderungen in Ihrem Industriesegment?
Daten und Kompatibilität. Immer mehr Kunden fordern Information von uns als Hersteller. Diese Information auf effiziente Art aus unseren Datenbanken, in denen sie gelagert sind, herauszuholen, ist eine Herausforderung für alle Hersteller. Es scheint wenig strukturierte Verfahren zum Standardinformationsaustausch zu geben, einschließlich robuster Dateiformate und Übertragungsmethoden. Dies ist eine Herausforderung für uns und für die Wasserindustrie in Großbritannien: herauszufinden, welche Informationen erforderlich sind und wie diese auf effiziente Art übermittelt werden können.
Hier eine Lösung zu finden, ist eine echter Lernprozess. Durch meine Arbeit mit BIM4Water konnte ich alle 12 Wasser- und Abwasserunternehmen in Großbritannien für eine Zusammenarbeit gewinnen, um sich auf ein Verfahren für die Definition und Prüfung der Produktdatenvorlagen für die Wasserindustrie zu einigen. Dieser Prozess ist bereits angelaufen und wir haben damit begonnen, Standards für die digitale Datenübertragung innerhalb der Industrie zu entwickeln. Außerdem arbeite ich sehr eng mit Xylem Abteilungen und Dritten zusammen, um intelligente Wege zum Austausch von Produktinformation zu finden, z. B. in Form von grafischer 3D CAD oder nicht grafischer, technischer Produktinformation.
Was war Ihr Lieblingsprojekt bei Xylem?
Ganz klar die Implementierung der 3D-Zeichensoftware Creo Parametric und unser System zum Produktlebenszyklus-Management (PLM): Xylem Global Vault. Dies war für das Vertriebsunternehmen in Großbritannien eine enorme Veränderung, die auf die eine oder andere Art sämtliche Vermarktungsmodelle betraf. Die Begeisterung und die gute Zusammenarbeit unserer Zeichenteams in den unterschiedlichen Geschäftsbereichen waren entscheidend für den Erfolg. Um den Wechsel von unserer bestehenden 2D Software ohne PLM-System zu vollziehen, verpflichtete ich Engineering Systems in allen Xylem Divisionen, beim IT-Support vor Ort und im HQ. Die Ergebnisse sprechen für sich selbst, und nach einem Jahr Implementierung und Planung können wir jetzt 3D-Zeichnungen erstellen.
Haben Sie ein Lieblingszitat?
„Wissenschaftler untersuchen das, was bereits ist; Ingenieure schaffen etwas, was es noch nicht gibt.“
– Albert Einstein